Schon als Kind spürte ich eine sehr tiefe Verbindung mit allem, was ist. Das Leben war für mich magisch. Ich konnte stundenlang auf der Fensterbank meines Zimmers sitzen, in den blauen Sommerhimmel blicken und meinen Gedanken beim Fließen zuschauen – eine Art Meditation, lange bevor ich lernen sollte, was das ist.
Ich fühlte die Emotionen der Menschen um mich herum so intensiv, als wären sie meine eigenen – ihre Freude, ihre Traurigkeit, ihre Wut. Wenn jemand Schmerzen hatte, legte ich ganz intuitiv meine Hände dorthin, um Trost und Linderung zu schenken. Ich glaubte daran, dass das, was wir uns aus tiefstem Herzen wünschen, auch geschehen kann.
Vielleicht hat meine Blindheit meine Wahrnehmung geschärft. Ich spreche zwar nicht gern darüber, aber ich glaube, dass meine anderen Sinne – vor allem meine intuitive und Wahrnehmung des Feinstofflichen– seit jeher besonders ausgeprägt sind. Ich sehe nicht mit den Augen, aber ich nehme wahr – tiefer, feiner, intensiver. Diese Gabe begleitet mich bis heute und prägt meine Arbeit, mein Sein und meine Art, die Welt zu erfahren.
Bereits im Alter von 4 Jahren kam ich das erste Mal in Kontakt mit ganzheitlichen Heilmethoden. Ich hatte große Schwierigkeiten, mich im Kindergarten wohlzufühlen, und eine Kindergärtnerin bot meinen Eltern deshalb an, mich jeden Tag für eine Stunde aus dem Kindergartenbetrieb zu nehmen, um mit mir einfache Yoga- und Entspannungsübungen zu machen.
Das nächste Mal begegnete mir eine ganzheitliche Heilmethode als ich in der zweiten Klasse war und meine Lehrerin einen Lehrer für Autogenes Training eingeladen hatte, der dafür sorgen sollte, dass etwas mehr Ruhe in unsere überaus schwierige Klassensituation kam. Ich weiß noch, dass ich von der tiefen Entspannung, die ich während des Autogenen Trainings erlebte, fasziniert war, und dass mir meine Lehrerin später zurückmeldete, ich habe wirklich tiefenentspannt ausgesehen.
Begeistert von der Methode praktizierte ich sie von diesem Tag an täglich. Da ich während meiner Schulzeit immer Lehrerinnen und Lehrer hatte, die sich intensiv mit ganzheitlichen Heilmethoden beschäftigten und sie selbst praktizierten, wurde mein Interesse an ihnen immer mehr geweckt. Bereits als Teenager war ich mir sicher, dass ich später ganzheitliche Therapieformen erlernen würde, um damit Menschen zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Glück in ihrem Leben zu verhelfen.
Nach einer tiefgreifenden persönlichen Erfahrung von Heilung durch Reiki im Alter von nur 18 Jahren durchlief ich eine mehrjährige Ausbildung in Reiki und eröffnete anschließend meine erste eigene Praxis. Ich glaubte denen, die mir damals sagten, dass ich von meiner eigenen Praxis nicht würde meinen Lebensunterhalt sichern können, und so durchlief ich in den Jahren nach meinem Abitur eine Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung und zur Fremdsprachensekretärin. Aber während dieser ganzen Zeit behielt ich meine Praxis und auch den Traum, eines Tages von meiner Arbeit als Therapeutin leben zu können.
In 2010 ging ich für mehrere Jahre nach Irland, wo ich ebenfalls eine eigene Praxis eröffnete und absolvierte nacheinander die Ausbildungen in Craniosacraltherapie, Aroma Touch Massage (mit einem ausführlichen Studium der ätherischen Öle und ihrer Anwendung für Körper, Geist und Seele) sowie zur Achtsamkeitsmeditationstrainerin. Und schließlich, angestoßen durch einen großen persönlichen Verlust, absolvierte ich eine mehrjährige Ausbildung zur Doula für Sterbe- und Trauerbegleitung (diplomierten Sterbebegleiterin) bei der renommierten Organisation Living Well Dying Well in Großbritannien unter einigen der in Großbritannien führenden Palliativmediziner.
Seit 2022 bin ich wieder in Deutschland und im schönen Groß Ilsede, im Landkreis Peine, zuhause. Nach meiner fast 2-jährigen Tätigkeit als Körper- und Entspannungstherapeutin und Doula für Sterbe- und Trauerbegleitung auf den Palliativstationen des St. Bernward Krankenhauses in Hildesheim und des Marienstift Krankenhauses in Braunschweig sowie in der ambulanten Patientenbetreuung für das Palliativnetz Peine bin ich seit Mai 2025 beim SAPV Harz-Heide in Braunschweig angestellt und betreue Palliativpatientinnen und Palliativpatienten sowie deren Angehörige in der Häuslichkeit. Nebenbei stelle ich mein breites Angebot in meiner neu eröffneten Praxis zur Verfügung.